29.06.2012

random#155 - parator

ISO-RAPID I
((flohmarktfund))

28.06.2012

au!94 - schwarzrotscheiße

eine sozialpsychologische Perspektiv:

"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er Stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." 
(Arthur Schopenhauer (per Jungle World Nr. 23, 7. Juni 2012))

"Selbst in der 'schönen neuen Arbeitswelt', die die Arbeitenden im Gegensatz zur tayloristischen Produktionsweise nicht mehr als Befehlsempfänger behandelt, sondern die Autonomie der Individuen und die ihnen zugestandenen Spielräume betont, sind die Einzelnen permanenten Beschädigungen ihres Selbstwertgefühls ausgesetzt. [...] die Individuen [...] im Zustand 'fortwährender Kritisierbarkeit'. Es verlangt permanente Leistungsmessungen und Fehlerevaluierungen, wobei die Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer einem kontinuierlichen 'Feedback'-Zwang unterworfen sind. So nötigt es die Subjekte zur Anstrengung der dauernden Selbstoptimierung, die sie, da alles noch besser, schneller und effizienter gemacht werden kann, ihr Ungenügen nur noch stärker spüren lässt. So produziert 'das Regime des unternehmerischen Selbst' (Bröckling) zugleich sein Gegenteil: das antriebslose Individuum, das den Flexibilitätszwängen mit mentaler wie emotionaler Erstarrung begegnet und von Selbstzweifeln überwältigt wird. 
[...] Wenn die narzisstische Kränkung durch die gesellschaftliche Struktur endemisch wird, kennt das Bedürfnis nach Kollektivstolz keinen Halt. So bieten die [...] internationalen Fußballmeisterschaften den [...] Subjekten eine willkommene Gelegenheit, ihren Versagensängsten zu entfliehen..."

"Wenn Stolz nicht auf eigene Leistungen, sondern auf der Identifikation mit den Erfolgen einer Gruppe beruht, kann man fragen, ob das Bedürfnis, stolz auf die Leistungen der eigenen Gruppe zu sein, nicht mit Selbstwertdefiziten zusammenhängt."
(Dagmar Schediwy: "Pech im Job, Glück im Spiel" / In: Jungle World Nr. 23, 7. Juni 2012)

random#154 - vinyl


27.06.2012

au!93 - I.B.:T.B.

Die großen Bücher beschämen nicht die weniger großen oder die wichtigen, denn sie entstehen auf einem anderen Planeten. Ohne diese Bücher wäre Literatur aber ein Sammelsurium von Geschriebenem, denn sie sind so notwendig, es ist evident, daß sie kommen müssen.
(I.Bachmann: "[Thomas Bernhard:] Ein Versuch. Entwurf")

26.06.2012

random#153 - kcab bw


südlicher


wieder nördlicher
blckwht

18.06.2012

au!92 - Ein Buch!

"... Ich habe früher einmal zu Eratosthenes geäußert: Das Kennzeichen des Geistes ist, daß er die Unendlichkeit will; nun sei die Scheibe unendlicher als die Kugel, also müsse die Erde eine Scheibe sein. Und fügte ungeduldig hinzu, ob er nicht mitfühle, wie fürchterlich es wäre, wenn man eine Kugeloberfläche einmal fertig entdeckt hätte? Er nickte gleichmütig und erwiderte lächelnd: 'Damit hat´s noch gute Weile.' Na schön. Dann wünsche ich gute Weile. [...]
Dies wichtigste aber verschwieg ich: wo soll man denn hinfliehen, wenn die Erde eine Kugel ist? Daß man endlich einmal in kein Menschengesicht mehr starren muß (und wirft auch jeden Spiegel weg, und schließt beim Trinken die Augen!). ..."
(Arno Schmidt: Enthymesis oder W.I.E.H.)

15.06.2012

random#152 - tomaten

fast fast

10.06.2012

au!91 - Schirmherr

"...Ansonsten bin ich eher ein Leser, das geht von allein. Müsste ich ein Wappentier wählen, so wäre das kein adlerköpfiger Löwe mit dem goldenen Vlies, mit einem Schwert und drei Rosen im Schnabel, die wichtige und vergessene Tugenden (ich habe sie jetzt auch vergessen) symbolisieren, sondern ein Bücherwurm oder eine Leseratte, die zwar auf den ersten Blick scheinbar keine vornehmen Symbole darstellen, aber - aber, ja, diesen Satz wollen wir irgendwann, ein anderes Mal beenden. Ich bin also in erster Linie ein Leser, und unternehme täglich Anstrengungen, ein Schriftsteller zu werden ..."
(Péter Esterházy: "Literaturpreis-Festrede")

07.06.2012

random#151 - s2

(post von s2)

06.06.2012

random#150 - and that's free?

MARIAN WALLACE: ’96.
VV: That’s late! I knew people who were using email in eighty-six. I met this techy guy who had some romance going with a girl in Australia and he’d type out some long letter on his primitive computer and wake up the next morning and have a long-letter response from her. And I said, “Wow, and that’s free?”
(The Believer Logger)

04.06.2012

random#149 - ktznzngn

stay true
dnk Jos.

03.06.2012

random#148 - radikal young

Young: Eben deshalb. Weil es die einzige Möglichkeit ist, die Musik wirklich zu hören.
SZ: Wie bitte?
Young: Die vollständige Musik lässt sich nur auf Vinyl und eben auf Blue Ray hören. Andere digitale Medien bieten dagegen nur einen Bruchteil der Daten, die wir aufgenommen haben [...] Insofern sind es auch nicht die illegalen Downloads, die die Industrie bedrohen, sondern die technische Qualität des Produkts, das sie anbieten. Minderwertige Trägermedien wie MP3 und CD ruinieren das ganze Hörerlebnis. Wer zwei gesunde Ohren hat, sagt sicht: Da mach ich nicht mit. Behaltet euren Dreck. Ich gehe lieber fischen.
[...]
SZ: Sie halten nichts vom Netz?
Young: Nein, nein, im Gegenteil: Man findet ja alles, was im Radio längst nicht mehr läuft - und für jedermann zugänglich. Das Problem ist nur die Klangqualität. Und das ist die Ironie: Selbst wenn du im Internet alles findest, klingt es schlicht scheiße. Es ist überflüssiger Datenmüll. Und insofern empfehle ich jedem, wenigstens mein Album auf Vinyl oder Blue Ray zu kaufen. Nur dann hört man wirklich, was ich da mache.
...

Epilog:

SZ: Es war also nicht wie bei so vielen Prominenten ein Ghostwriter involviert?
Young: Nein, ich habe Angst vor Ghostwritern. Ich meine, haben Sie je einen gesehen? Also mir macht allein der Gedanke daran Angst. Vor allem nachts.

02.06.2012

random#147 - vinyl

((Juni2012))