31.01.2013

random#209 -

"So THIS is (may we take it) Mitteleuropa:
Mr Corles was in command of machine guns
but when the time came to fire
he merely lit a cigarette and walked away from his
battery and seated himself in a field,
So some subaltern gave the order to fire
and Mr Corles did not suffer the extreme penalty
because his family
was a very good bourgeois family in Vienna
and he was herefor sent to a mind sanatorium."

29.01.2013

au!146 - Wie legitimiert man Dummheit?

Es habe kein Mensch von Quoten gesprochen damals, die wurden beim Dritten gar nicht erhoben. Bildungsfernsehen war noch das Gegenteil des Schimpfworts, das es heute ist: "Bildungsfernsehen war das Ideal. Es gab nicht die Vorstellung, man müsse dem Zuschauer hinterherlaufen und ihn da abholen, wo er steht. Sondern, dass man ihn dazu bringen kann, sich für etwas anderes zu interessieren. Das ist sein Recht auf ein anspruchsvolles Angebot. Anspruch galt nicht als etwas Schreckliches. Sondern als etwas Richtiges. Man soll den Menschen ein Angebot machen. Sie müssen es nicht annehmen. Aber wenn sie es annehmen, haben sie was davon."
Wiebel macht eine Pause. Dann sagt er: "Zwanzig Jahre später hörte sich das so an: Wiebel, machen Sie doch einmal einen Film für Menschen ohne Abitur!" Die Neunziger. ...
*
"Oberzynismus", unter den Nenner gebracht durch die immer mitschwingende Frage: "Wie legitimiert man Dummheit?"
(SZ 26./27.Januar 2013)

au!145 - Sklovskij

So geht das Leben dahin, wird zum Nichts. Die Automatisation verschlingt alles, die Dinge, die Kleider, die Möbel, die Frau und die Angst vor dem Krieg. "Wenn das ganze komplexe Leben vieler Menschen unbewusst verläuft, dann ist es, als wäre dieses Leben nicht gewesen." Um für uns die Wahrnehmung des Lebens wiederherzustellen, die Dinge fühlbar, den Stein steinig zu machen, gibt es das, was wir Kunst nennen. Das Ziel der Kunst ist, uns ein Empfinden für das Ding zu geben, ein Empfinden, das Sehen und nicht nur Wiedererkennen ist. Dabei nutzt die Kunnst zwei Kunstgriffe: die Verfremdung der Dinge und die Komplizierung der Form, um die Wahrnehmung zu erschweren und ihre Dauer zu verlängern. Denn in der Kunst ist der Wahrnehmungsprozess ein Ziel in sich und muss verlängert werden. Die Kunst ist ein Mittel, das Werden eines Dings zu erleben, das schon Gewordene ist für die Kunst unwichtig.
Viktor Sklovskij: "Kunst als Kunstgriff"

27.01.2013

random#208 - berlin

(ca. anno 1911)

26.01.2013

au!144 - Roumeli

"Rather arbitrarily, rather high-handedly and with some misgiving, perhaps seduced by the strangeness and the beauty of the name - the stress falls on the first syllable, turning Roumeli into a dactyl - I have reverted, as cover for these wanderings, to the earlier and looser application of the name."
(P. Leigh Fermor)

24.01.2013

random#207 - da chs


23.01.2013

au!143 - mariage républicain



Am 10.August 1793, dem ersten Jahrestag der neuen Freiheit, findet ein allgemeines Fest statt, für das David eine ganze Kollektion von Riesenattrappen entworfen hat: die „Freiheit“ mit kolossaler phrygischer Mütze, das „Volk“, einen enormen Herkules mit geschwungener Keule, die „Natur“, eine überlebensgroße Frauengestalt, aus deren Brüsten Wasser quillt. Gleichzeitig lässt man dreitausend Vögel in alle Windrichtungen fliegen, mit Zetteln um den Hals: „Wir sind frei, ahmt uns nach!“ Selbst in ihren grauenhaftesten Handlungen behält die Revolution noch immer etwas französischen Esprit. Männer und Frauen werden zusammengebunden und ins Wasser geworfen, und das heißt „mariage républicain“ …
(Egon Friedell: Aufklärung und Revolution. S. 218)

22.01.2013

Chapeau! Altbau

...there may be
several people around
I like
to be treated this way 
but it seems like
it dosn't make much sense
to perforate a wall...

Chapeau! Altbau

*

 

21.01.2013

random#206 - beerbottles

"The police evicted the squatters, arrested eight people and confiscated (...) hundreds of empty beer bottles that they said could be used to make explosives and firebombs."
(NYT)

20.01.2013

random#205 - subpop

(Portland 2004)

19.01.2013

au!142 - Rien

"Ludwig der Sechzehnte, ein subalterner phlegmatischer Geist von kindlichem Umfang und Inhalt, gehörte nicht unter diese. Er interessierte sich nur für Schlosserarbeiten und die Jagd. Am 14. Juli 1789 hatte er nichts geschossen. Er schrieb daher in sein Tagebuch, das er mit großer Regelmäßigkeit führte: Rien. Diese Eintragung war einer von den vielen ebenso unschuldigen wie verhängnisvollen Irrtümern, aus denen sein ganzes Leben zusammengesetzt war. Denn an diesem Tage hatte der Pariser Pöbel die Bastille gestürmt, die sieben Gefangenen, von denen  einer wegen Blödsinns, einer auf Ansuchen seiner Familie und vier wegen Fälschung interniert waren, im Triumph befreit, die Köpfe der ermordeten Wachen auf Piken durch die Stadt getragen und die 'Herrschaft des Volkes' proklamiert."
(Egon Friedell: Aufklärung und Revolution S.199)

18.01.2013

au!141 - à la Diane

"Marie Antoinette spielte in Trianon Harfe, lorbeerbekränzt und in griechische Gewänder gehüllt. Bei den Soupers, die die berühmte Malerin Vigée-Lebrun gab, erschien sie selbst als Aspasia im Peplos, der Abbé Barthélémy als Rhapsode im Chiton, ein Herr von Cubières als Memnon mit goldener Leier; man lagerte auf Ruhebetten, trank aus Vasen und ließ sich von Knaben, die als Knaben verkleidet waren, die Speisen servieren, die, wie ein Augenzeuge berichtet, 'alle echt griechisch waren'. In den Gärten erblickte man allenthalben antike Toteninseln und Mausoleen, Aschenurnen und Opfergefäße, Tränenkrüge und Leichentücher. In dieser Hineignung zu den Symbolen der Trauer und des Sterbens zeigt sich zugleich, daß in vielen eine dunkle Vorahnung der Zukunft lebte."
(Egon Friedell: Aufklärung und Revolution S.198f.)

17.01.2013

MS-DD b)










MS-DD a)

Anfangs:
dunkelschwarzblaukalt, Verspätung, blaugrau verschwommen und wieder zurück: Bewusstseinsverlust. Stunden, Landschaft, Lesen, dann:
Der Schnee wird höher, der Zug leerer. Wir nähern uns dem Ziel. Östlich, die wenigen die dorthin wollen;
müssen ...
durch tiefen Schnee stapfen ...

09.01.2013

random#204

*
("When the seven stars go down to their rest
Forty days for their rest, by seabord
And in valleys that wind down toward the sea...")

07.01.2013

au!140 - Copper Beeches

"If I claim full justice for my art, it is because it is an impersonal thing - a thing beyond myself. Crime is common. Logic is rare. Therefore it is upon the logic rather than upon the crime that you should dwell. You have degraded what should have been a course of lectures into a series of tales."
(S.H.)

06.01.2013

au!139 - deeply disturbing

"For me, I was a teenager for more or less the whole 90s, and I hated it, I really hated that decade. I hated the 2000s, too, but I hated them in a much different way. Where I felt like the 90s never made any sense to me, the 2000s made sense to me in this aspect where everything was just breaking in America. The 90s in my memory were just so incredibly superficial. Not that the 2000s didn’t have superficiality, but there’s something much darker about popular entertainment when Amy Fisher actually shoots someone through the head and now you can watch her have sex for money, on tape. I mean, that’s really deeply disturbing!"
(Jarrett Kobek)

random#203 - jahrschwarzII


04.01.2013

au!138 - "Anything else ?"

"Before the what ?" [...]
"The vanishing of the lady."
"When did she vanish, then ?"
"At the wedding breakfast."
"Indeed. This is more interesting than it promised to be; quite dramatic, in fact."
"Yes; it struck me as being a little out of the common."
"They often vanish before the ceremony, and occasionally during the honeymoon; but i cannot call to mind anything quite so prompt as this. Pray let me have the details."

03.01.2013

02.01.2013

random#201 - MJD56292,9583

"Der Modifizierte Julianische Tag ergibt sich aus dem Julianischen Tag, indem man 2,4 Millionen Tage und einen halben abzieht. Der Startzeitpunkt der Zählung ist somit der 17. November 1858 um Mitternacht der Normalzeit in Greenwich, die heute Universal Time UTC genannt wird."

01.01.2013

2013